Portal erhält Farbe zurück! / Ölbilder und Rahmenreparatur! 10.11.2010

Eine Kirchentür erhält ihre Farbe zurück!

Kirchenportale liegen mitunter an stark befahrenen Straßen oder an der Wetterseite. Dementsprechend groß können die Abnutzungserscheinungen an der Holzoberfläche sein.

Fehlstellen mussten ersetzt beziehungsweise ergänzt werden.

An der Oberfläche und da besonders in den Vertiefungen und Schnitzkerben befanden sich Reste von Altanstrichen und Abbeizmittel, was mittels Heißluftföhn mühsam entfernt werden musste. Nach einer Zeit des Ablüftens konnten die ergänzten Holzbauteile in der Farbe angepasst werden und die Oberfläche mit einem Halböl imprägniert werden.  Die Fassung erfolgte mit einer reinen Firnislasur und Lasurpigmenten aus Terra di Siena, Oxidrot und Kasslerbraun. Terra di Siena und Oxidrot lassen sich vorzüglich mit dem Firnis als Lasur anrühren. Bei Kasslerbraun empfiehlt sich die Verwendung eines Netzmittels. 

Angeboten hat sich in diesem Fall besonders die farbliche Betonung der hervorragenden Schnitzereiarbeit, welche durch die starke Abwitterung kaum mehr wahrnehmbar war. Eine behutsame Reinigung und fallweise ein Einlassen mit farblosem Firnis reicht aus, um den Bestand auf lange Sicht hin zu sichern.

Die Bilder des Hl. Josef und des Hl. Antonius von Padua:

Beide Bilder standen in einem offenen Kirchturm und waren entsprechend verunreinigt. Es sind Ölbilder auf Leinwand von guter Qualität, allerdings weder signiert noch datiert. Das Bildnis des Hl. Antonius weist darüber hinaus Spuren früherer Reparaturen auf. Von beiden Bildern wird angenommen, dass sie vom selben Künstler stammen, allerdings unterscheiden sie sich im Malstil doch  etwas voneinander. Dies kann jedoch auch auf eine Weiterentwicklung im Malstil des Künstlers zurückzuführen sein.

Der Hl. Antonius ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim sowie der Berufe Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten und Viehkrankheiten und darüber hinaus auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher der Scherzname Schlampertoni) angerufen. Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden und zu einer guten Ernte verhelfen. Besonders bekannt ist sein Patronat über die Armen (unter dem Namen Antoniusbrot werden Spenden für Notleidende gesammelt). 

Beide Bilder wurden von den Rahmen getrennt und mussten von Schmutz und Vogelkot aus dem Kirchturm befreit werden, Vorder- und Rückseite erfuhren eine Reinigung der Oberfläche. Die Aufbringung einer schützenden dünnen Firnisschicht war in beiden Fällen notwendig. Die Rahmen wiesen punktuell mechanische Beschädigungen auf, welche im Bereich der Ölvergoldung mit Blattgold repariert werden konnten. Das Schwarz der Rahmen wurde neu gefasst.

Jetzt, nach Abschluss der Arbeiten, lagern die Bilder nicht mehr in besagtem Kirchturm, sondern haben ihren Platz im Kircheninnenraum wiedergefunden.

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